Bundesnetzagentur sperrt 2017 rund 460.000 unsichere Elektro

Bundesnetzagentur sperrt 2017 rund 460.000 unsichere Elektro

Beitragvon DK5YA » Do 4. Jan 2018, 13:18

Bundesnetzagentur sperrt 2017 rund 460.000 unsichere Elektrogeräte

Präsident Homann: „Viele unsichere Produkte kommen aus Fernost“

Im Jahr 2017 hat die Bundesnetzagentur im Internet rund 460.000 Produkte vom Markt genommen, die Funkstörungen bzw. elektromagnetische Unverträglichkeiten verursachen können.

„Der Trend der letzten Jahre hält an, dass über das Internet viele unsichere Produkte auf den deutschen Markt gelangen. Viele dieser Produkte kommen aus Fernost. Wir beenden Angebote unsicherer Produkte auch dort, wo die Händler nicht mit uns kooperieren“, erklärt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. Er ergänzt: „Unsere Marktüberwachung ist ein Beitrag zum Verbraucherschutz, der auch verbeugend wirkt.“

Überprüfungen im Internethandel

Im Jahr 2017 hat die Bundesnetzagentur 665 Angebote von unsicheren Produkten beendet, die Funkstörungen oder elektromagnetische Unverträglichkeiten verursachen können. Betroffen waren insgesamt rund 460.000 Produkte. Der Trend aus den vergangenen Jahren hält an, dass im Internet zahlreiche unsichere Produkte angeboten werden. 2016 wurden 537 Angebote beendet. Die Anzahl der betroffenen Produkte war damals höher, da unter anderem 744.000 FM Transmitter gesperrt wurden.

Unter den rund 460.000 Produkten befanden sich 388.000 Funkkopfhörer, die sicherheitsrelevante Polizeifunkfrequenzen nutzen und daher nicht in Deutschland betrieben werden dürfen.

Die Bundesnetzagentur führt zunehmend auch anonyme Testkäufe durch, um Produkte zu prüfen, die nicht freiwillig zur Verfügung gestellt werden. In diesem Rahmen wurden 52 Produkte überprüft. All diese Produkte wiesen Auffälligkeiten auf und der Vertrieb auf den jeweiligen Plattformen wurde daher ausgesetzt. Dies betraf insgesamt 14.700 Geräte wie z. B. Drohnen, Smart-Home- oder LED-Produkte.

Zusammenarbeit mit dem Zoll

Immer mehr Produkte werden von Verbrauchern online direkt aus Drittstaaten bestellt. Daher arbeitet die Bundesnetzagentur intensiv mit dem Zoll zusammen.

Der Zoll hat 2017 über 16.000 verdächtige Warensendungen an die Bundesnetzagentur gemeldet. Diese Meldungen umfassten insgesamt rund 240.000 Produkte. In 86 Prozent der Meldungen wurde keine Freigabe der Produkte für den europäischen Markt erteilt.

Der Anteil auffälliger Produkte bleibt damit auch hier auf konstant hohem Niveau. 2016 kamen von den Zollbehörden über 10.000 Meldungen über verdächtige Warensendungen, die insgesamt rund 270.000 Produkte umfassten.

Marktüberwachung im deutschen Einzelhandel

Die Bundesnetzagentur hat im Jahr 2017 etwa 3.000 Produkte im deutschen Einzelhandel überprüft. Hiervon wurden auch ca. 1.000 messtechnisch im Labor geprüft. Insgesamt erfolgten in etwa 800 Fällen behördliche markteinschränkende Maßnahmen.

Weitere Informationen zur Marktüberwachung der Bundesnetzagentur sind unter http://www.bundesnetzagentur.de/marktueberwachung veröffentlicht. Zusätzlich können Verbraucher sich über konkrete Produkte auf dem Informations- und Kommunikationssystem der europäischen Marktüberwachung informieren: https://webgate.ec.europa.eu/icsms/.

Die Bundesnetzagentur zeigt Produkte, die aus dem Verkehr gezogen wurden, in einer Wanderausstellung. Aktuelle Termine werden unter http://www.bundesnetzagentur.de/wanderausstellung veröffentlicht.
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Re: Bundesnetzagentur sperrt 2017 rund 460.000 unsichere Ele

Beitragvon dg3hda » Do 4. Jan 2018, 14:11

BNetzA macht BNetzA-Sachen. Mir gefällt das. Immer schön melden. Und wenn euch mal was auffällt was nicht kommunikationstechnisch ist: Gewerbeaufsicht melden. Die kümmern sich auch um nicht-elektromagnetische Gefahren und so.

Habe ich bisher dreimal gemacht, einmal bei Spartrafo für US-Geräte mit berührbaren Kontakten, einmal ein Eurokabel mit berührbaren Kontakten und einmal mit einer Gaskocher-Dose bei der ein Pi statt dem CE-Symbol verwendet wurde.

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Re: Bundesnetzagentur sperrt 2017 rund 460.000 unsichere Ele

Beitragvon DO1JSA » Fr 5. Jan 2018, 15:46

Tolle Maßnahmen zum Schutz der deutschen Bummel-Industrie! So werden die Bürokraten das BRD-System bestimmt retten :lol:
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Re: Bundesnetzagentur sperrt 2017 rund 460.000 unsichere Ele

Beitragvon dg3hda » Fr 5. Jan 2018, 16:13

Ich bin verdammt froh um das bischen Verbraucherschutz das wir haben. Was hast Du denn dagegen? Und was genau ist daran jetzt der Fehler der deutschen Bummel-Industrie?

Hätte man diese 460.000 Produkte im Markt lassen sollen? Schau mal in die RAPEX-Datenbank der verhassten EU: Ernsthaft giftige Spielzeuge für Kinder, Elektrogeräte mit garantierter Stromschlaggefahr? Häufig aus dem Land, in dem Kunstharzpulver in Milchpulver für Babys "geraten" ist? Wer billig mit solchen Risiken kaufen will sollte dort hinziehen.

Ich bin der Meinung man sollte da bei der Durchsetzung noch etwas härter sein. Ich arbeite zufällig in einem Markt, dessen Regulierung gerade straffer wird, aber bei dem die Behörden schon in der bisherigen Regelung schwach und dezent ahnungslos waren, Problembehandlung besteht dort aus "Warnung veröffentlichen und abheften". Da blicke ich etwas neidisch auf die USA (Ein Grund pro TTIP?), dort haben die entsprechenden Inspektoren der Behörden polizeiliche Rechte. und Ahnung.

Ich hätte gerne noch etwas länger an Sachen, Funkspektrum, meinen Kindern...

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Re: Bundesnetzagentur sperrt 2017 rund 460.000 unsichere Ele

Beitragvon DG1IUK » Fr 5. Jan 2018, 18:38

dg3hda hat geschrieben:Ich bin der Meinung man sollte da bei der Durchsetzung noch etwas härter sein. Ich arbeite zufällig in einem Markt, dessen Regulierung gerade straffer wird, aber bei dem die Behörden schon in der bisherigen Regelung schwach und dezent ahnungslos waren, Problembehandlung besteht dort aus "Warnung veröffentlichen und abheften". Da blicke ich etwas neidisch auf die USA (Ein Grund pro TTIP?), dort haben die entsprechenden Inspektoren der Behörden polizeiliche Rechte. und Ahnung.

Da hast du Glück - ich arbeite in nem Mark, der mal mehr mal weniger stark reguliert wird - je nachdem, wer gerade an der Macht ist und um welche Bank es gerade geht ^^.
Betreffend TTIP: nein, das hätte da nichts verbessert. TTIP hätte auf beiden Seiten die Standards auf den jeweils niedrigeren gesenkt (beispielsweise die dt. Arbeitsschutzgesetze auf das Niveau der US-Gesetze abgesenkt und die amerikanische Bankenregulierung und -kontrolle auf das Niveau der deutschen/europäischen gesenkt).

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