DD2NU hat geschrieben:Also ich habe vor ca. einem Jahr Windows komplett aus dem Haus verbannt, mit Linux arbeite ich ja schon immer mal wieder seit der Version 0.99 (90er Jahre).
Darf man fragen, welches 0.99? 1991 kam der Linux-Kernel 0.01 raus, 1994 dann direkt 1.0.0 - oder meintest du eine bestimmte Distri?
Bei mir läuft es noch auf ein paar Spielsystemen (hauptsächlich mehrere Windows Server - und ja, diese sind voll lizenziert) und auf einem Rechner für die Funkgeräteprogrammierung, da die Hytera-CPS (DMR) zwar unter Wine läuft, der Treiber für das Programmierkabel aber nicht und auch die Motorola-Tetra-CPS macht Probleme. Sämliche anderen Rechner laufen schon seit ein paar Jahren unter Debian (der letzte wurde zum Supportende von Windows XP umgestellt).
DD2NU hat geschrieben:Alle Rechner einschließlich der Notebooks laufen mit dem Betriebssystem Linux (Debian-KDE oder Kubuntu), alle Ärgernisse der letzten Jahre sind vom Winde verweht. Ich brauche keinen Virenscanner, updates laufen wann ich will. Die Rechner (alle mit SSD) laufen sehr schnell, auch die alten mit Centrino2! Das war zuletzt mit Windows kaum mehr erträglich. Linux-Rechner laufen auch nach Jahren noch genauso schnell wie am ersten Tag der Installation, über Windows sage ich in diesem Zusammenhang lieber mal nichts...
Ja, es ist schon krass, wie ressourcensparend ein Linux-System teilweise ist (oder nur, wenn man die Ressourcenverschwendung von Windows kennt?
.
Besonders schonend ist es, wenn man wie ich kein KDE oder Gnome sondern so eine sparsame Oberfläche wie Xfce laufen hat (ist das beste für mein Netbook und dann habe ich beschlossen, das auch auf dem Desktop auszurollen, damit ich überall die gleiche Oberfläche habe. Früher war ich Gnome-Nutzer (bis es unbenutzbar wurde) und auch mit KDE habe ich mal zu tun gehabt, jedoch fand ich das nicht so überzeugend. Aber das ist ja der große Vorteil an Linux auf dem Desktop - es gibt x verschiedene Oberflächen und jeder kann sich die raussuchen, die am ehesten zu einem passt.
DD2NU hat geschrieben:Auch für Amateurfunk gibt es viele Programme, z.B. hat CQRLOG mein HamOffice abgelöst,
Unter Debian gibt es beispielsweise eine eigene Kategorie für Afu-Software mit einer enorm großen Auswahl:
https://packages.debian.org/testing/hamradio/.
DD2NU hat geschrieben:Will man einen Wechsel zu Linux wagen, sollte man sich vorher einige Zeit damit beschäftigen und einen Testrechner zur Verfügung haben, Probleme gibt es da natürlich auch …
Das kommt sehr auf das Szenario an - hatte schon Leute die ich umgestellt habe und die man mehr oder weniger ins kalte Wasser schmeißen konnte - die haben ein bisschen im Internet gesurft und Mails geschrieben, von Zeit zu Zeit auch mal ne Textverarbeitung genutzt. Denen hast du dann in 5 Minuten erklärt, wo sie jetzt anders zu klicken haben. "Poweruser" brauchen natürlich länger um sich umzugewöhnen - allerdings ist die Umgewöhnung eigentlich auch nicht komplexer als die von einer Windows-Version auf die nächste
. Mit dem großen Vorteil, dass die Menüs in Debian logisch aufgebaut sind und man alles da findet, wo man es erwarten würde...
DD2NU hat geschrieben:Wird noch ein Windows für besondere Anwendungen gebraucht, kann der VMware-Player kostenlos genutzt werden und eine (lizenzierte) Windowsversion darin gestartet werden.
Da fällt mir auf, eine Applikation konnte ich nicht auf Linux portieren, meine Steuererklärung mache ich einmal im Jahr in der Vmware-Maschine unter Windows 7
.
Meine Ergänzung: Wenn wir bei freier Software sind, sollte man doch über VirtualBox als Ersatz für VMware nachdenken - kann mehr (der Funktionsumfang entspricht eher dem von VMWare Workstation als dem des VMWare Players), ist aber weniger Ressourcenintensiv und bei vielen Distris schon im Standard-Repo enthalten
. Die Migration ist übrigens auch kein Problem - einfach in VirtualBox eine neue VM mit den gleichen Daten (Ram, CPU-Kerne etc.) wie in VMWare anlegen und als virtuelle Festplatte die vorhandene VMWare-Datei angeben, dann funktioniert schon alles.
Bezüglich Steuererklärung - auch wenn das Finanzamt immer wieder darauf besteht, dass man Windows benötigt, um eine Steuererklärung zu machen läuft ELSTER Formular problemlos via Wine unter Linux. Eine nette Hilfe bei der Installation ist "PlayOnLinux" - eigentlich als Installationshilfe für Windows-Spiele unter Linux gedacht (er installiert vor der eigentlichen Installation automatisch abhängige Pakete), so hat er warum-auch-immer in der Programmauswahl unter dem Reiter "Büro" ELSTER mit dabei.
Vy 73 de Florian, DG1IUK